Essen gut, alles gut? Dieser Frage ist Sellawie-Redakteur Marcus Kapust beim Besuch des Schnellrestaurants Thong Thai nachgegangen.
Frisches thailändisches Essen, eine schnelle Zubereitung, wie aus Südostasien gewohnt, sowie eine kurze Wartezeit – darauf trifft der Besucher der Schnellrestaurant-Kette Thong Thai (zu deutsch „Goldener Thai“). Diese ist für ihre original thailändische Küche bekannt und kommt laut Speisekarte ohne die Verwendung des Geschmacksverstärkers Glutamat aus.
Doch die wachsende Beliebtheit der Thong Thai-Speisen hat ihre Spuren hinterlassen. Vor allem werktags herrscht zur Mittagszeit im Restaurant in der Frankfurter Innenstadt (Meisengasse 12) nahe des Börsenparkhauses ein regelrechtes Tohuwabohu um die Sitzplätze. Kein Wunder, sucht doch gerade die arbeitende Bevölkerung in ihrer kurzen Mittagszeit eine gute und schnelle Küche. Hier empfiehlt sich, die Mahlzeit gegebenenfalls auf einen späteren Zeitpunkt ab 13:30 Uhr zu verlegen. Schließlich werden die Öffnungszeiten in Frankfurt von 11:00 Uhr bis 22:00 Uhr angegeben.
Aus der recht umfangreichen Speisekarte hat der Gast die Qual der Wahl. Die Preise für die fünf Vorspeisen betragen zwischen 2,90 Euro (Frühlingsrollen) und 5,10 Euro (marinierte Rindfleischstreifen). Zusätzlich findet man sechs Suppen (Preise zwischen 3,50 Euro und 4,10 Euro) und vier Thai-Salate (Preise zwischen 6,20 Euro und 6,70 Euro). Neben den typischen Nudel- und Reis-Gerichten können 18 verschiedene Hauptspeisen bzw. sogenannten Thong Thai-Spezialitäten bestellt werden. Auch hier bleibt der Gast unter der psychologisch wichtigen 10 Euro-Grenze pro Gericht. Die Preise für die Hauptspeisen bewegen sich zwischen 6,60 Euro (beispielsweise „Phad-Pag-Raum“ vegetarisch) und 9,20 Euro(beispielsweise „Pa-Naeng“ mit Garnelen). Je nach Saison wirbt die Kette auch mit verschiedenen Specials.
Als kulinarischer Geheimtipp lässt sich an dieser Stelle das in der Speisekarte mit der Nummer 51 aufgelistete „Gai Ha Ros“ erwähnen. Hierbei handelt es sich um knusprig gebratenes Hähnchenfleisch auf Gemüse in einer köstlichen Tamarinden-Chili-Sauce. Dazu gibt es Cashew-Nüsse und knuspriges Thai-Basilikum. Bei der Bestellung zeigte sich das Frankfurter Restaurant bei der Auswahl äußerst hilfsbereit und überaus flexibel, was den Schärfegrad angeht. So war es auch möglich, anstelle von Hähnchenfleisch beispielsweise den Fleischersatz Tofu zu ordern.
Vor allem die offene und sauber erscheinende Küche erweckt bei den Besuchern Vertrauen und lässt Hygiene-Zweifel schnell schwinden. Auch die einheitlich gekleideten Mitarbeiter in Küche und Service hinterlassen im Großen und Ganzen einen guten Eindruck. Damit lässt sich festhalten, dass es dem Management in Person von Kristina und Christian Markov bei der Konzeptentwicklung gelungen ist, eine Symbiose zwischen asiatischer Essenskultur und dem deutschen Frische- und Hygiene-Standard aufzubauen und beizubehalten.
Neben der Bewirtung in den einzelnen Schnellrestaurants der Thong Thai-Kette verfügen derzeit zwei Standorte auch über einen Lieferservice in die nähere Umgebung. Darüberhinaus lassen sich auch alle Gerichte zum Mitnehmen bestellen. Preislich macht der Verzehr vor Ort gegenüber der Mitnahme keinen Unterschied.
Dort wo das Frankfurter Schnellrestaurant in zahlreichen Tests deutlich überzeugen konnte, zeigten sich in der Eschborner Filiale Schwächen in puncto Service. Neben der scheinbar genervten und häufig unfreundlichen bestellungsannehmenden Asiatin an der Kasse stellte sich jeder der vier Testbesuche als Kampf um die zusätzliche Gewürzregulierung heraus. So erhält der Käufer der zur Mitnahme bestellten Gerichte in Eschborn nur widerwillig ein zweites Plastikdöschen Sambal Oeleg zum nachträglichen Schärfen. Das war selbst dann der Fall, wenn die Anzahl der georderten Speisen offensichtlich für zwei oder mehr Personen angedacht war. Dies ist verwunderlich, da die Schärfezugabe mittels Sambal Oeleg oder Chili bei der Verköstigung vor Ort in unendlichen Mengen frei zur Verfügung steht.
Zusätzlich wurde für die Mitnahme von Soja-Sauce-Plastikdöschen jeweils 60 Cent in Rechnung gestellt, da die Verpackung diesem finanziellen Ausgleich entspräche. Für die Filiale in Eschborn lässt hier die Empfehlung aussprechen, eigene kleine Behälter mitzubringen, um frei von zusätzlichen Kosten Sojasauce nach Hause zu transportieren. Dies sollte nach Auskunft der Kassenbedienung kein Problem sein und wird sicherlich in den nächsten Wochen nochmals getestet.
Obwohl das Management, gleichermaßen Betreiber der Konzeptkette „Heidi und Paul“, zumindest in Eschborn sicherlich an dieser Service-Stellschraube Nachjustierungspotential vorfindet, bleiben wir auch für diese Filiale bei einer Empfehlung, da hier die Qualität der Speisen über der Qualität der Serviceleistung erhaben ist.
Die Schnellrestaurant-Kette Thong Thai (www.thong-thai.com) ist in der Frankfurter Innenstadt (nahe Börsenparkhaus), Eschborn, Neu-Isenburg und am Frankfurter Flughafen (Terminal 1) vertreten.
Marcus Kapust
Sehr guter und aufschlussreicher Bericht, vielen Dank!
Aber eine Frage ist für mich noch offen: Was ist ein goldener Thai?
mfG
Björn Rust (Vice President)
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