Dank des neuen Liftverbunds ist der österreichische Skiort St.Anton Teil des mittlerweilen größten zusammenhängenden Skigebiets der Alpenrepublik und genießt auch über die Landesgrenzen hinweg einen ausgezeichneten Ruf.
Nichts zu machen an diesem Februar-Wochenende. Die Übernachtungsportale für St. Anton und die Nachbarorte weisen praktisch keinerlei Vakanzen mehr aus. Angesichts der Wintertage wie aus dem Bilderbuch ist das auch durchaus verständlich. Knapp vier Meter Schnee haben die Berglandschaft mit einem herrlichen Weiß überzogen, die strahlende Sonne und milde Temperaturen runden die perfekten Wintersportbedingungen ab. Dass es Skifahrer und Snowboardern in großen Massen nach St. Anton zieht, liegt allerdings bei weitem nicht nur am schönen Wetter.
Skifahren blickt in St.Anton auf eine mehr als 100-jährige Tradition zurück. Im Jahre 1880 war es den Überlieferungen nach ein norwegischer Ingenieur, der mit zwei Brettern unter den Füßen zur Arbeitsstätte am Arlbergtunnel glitt. Zu dieser Zeit war das kleine Dorf auf 1.300 Metern Höhe weit davon entfernt, zu einem der beliebtesten Wintersportorte der Welt zu werden. Der harte Alltag als Bergbauer prägte damals das Leben der Menschen. Und doch muss der Norweger mit seiner Idee mächtig Eindruck hinterlassen haben, wurde Anfang 1901 doch der Ski-Club Arlberg gegründet, der heute rund 8.000 Mitglieder aus 61 Ländern zählt. Bereits drei Jahre nach seiner Gründung legte der Club mit dem ersten allgemeinen Skirennen den Grundstein für eine bis heute andauernde Renntradition. Weltcup-Rennen in St. Anton sind ein fester Bestandteil im Terminkalender des alpinen Rennzirkus.
Mit dem kontinuierlichen Ausbau der Infrastruktur hat sich die Region gerade in den vergangenen Jahren gemessen an den Pistenkilometern zu einer der 10 größten Wintersportdestinationen der Welt entwickelt. Seit der Eröffnung neuer Bergbahnen sind seit Dezember 2016 alle Ski-Orte am Arlberg verbunden. Die Arlberg-Arena erstreckt sich von St. Anton in Tirol über Lech und Zürs bis nach Warth und Schröcken in Vorarlberg. Die Zehner-Kabinen der Flexenbahn bieten bis zu 2.400 Skifahrern pro Stunde die Möglichkeit, über spektakuläre Steilwände an der Valluga vorbei zwischen den beiden Skigebieten St. Anton auf der Tiroler und Lech-Zürs auf der Vorarlberger Seite zu pendeln. Rund 45 Millionen Euro haben sich die Bergbahnen dieses Prestigeprojekt kosten lassen.
Insgesamt 88 Lifte und Bahnen befördern die Wintersportler auf bis zu 2.800 Meter nach oben, wo ein riesiges Pistennetz über insgesamt 305 Kilometer wartet. “Run of Fame” wird der Skirundweg durch das Gebiet genannt, der über sieben Gipfel führt, 18.000 Höhenmeter überwindet und 65 Pistenkilometer von St. Anton nach Zürs und Lech bis Warth und zurück bietet. Für geübte Skifahrer ist er in einem Tag zu schaffen. Dazu laden weitere 200 km Tiefschnee-Abfahrten auf fast 50 Routen zum Powdern ein, was die Arlberg-Region um St. Anton zu einem der berühmtesten Freeride-Hot Spots der Alpen macht. Die fürs Freeride-Vergnügen notwendige Ausrüstung lässt sich in einem der zahlreichen Sportgeschäfte leihen, Skischulen bieten professionelles Guiding an.
So vielfältig wie das Skigebiet zeichnet sich auch das kulinarische Angebot St. Antons. Ein große Auswahl an Hütten stehen Wintersportler und Spaziergänger tagsüber zur Einkehr offen, bevor am Nachmittag die großen Hütten zum Après-Ski einladen. Die wahrscheinlich schlechteste Skihütte am Arlberg, wie sich der direkt an der Talabfahrt nahe der Galzig-Bahn gelegene MooserWirt seit Jahren selbstironisch nennt, gilt als das Après-Ski-Epizentrum der Alpen. Hier werden zu Beginn jeder Wintersaison die neuesten Schlagerhits vorgestellt, die in den darauffolgenden Monaten das Partyvolk in Ekstase versetzen. Wer rechtzeitig einkehrt und noch einen Tisch ergattert, kann mir einem der legendären und leckeren MooserWirt-Burger eine gute Grundlage für den anschließenden Partymarathon legen.
Für höhere Ansprüche in Sachen Kulinarik finden sich im Ort insgesamt sieben Restaurants wurden mit 105 Punkten und 13 Hauben im Gault-Millau-Führer 2018 ausgezeichnet. Ganz neu unter den Hauben-Preisträgern ist die Alte Stube im Hotel Schwarzer Adler. Das Hotel Tannenhof mit seinem Restaurant unter Leitung von Küchenchef James Baron führen die Herausgeber des Gault-Millau-Führers seit Jahren auf der Bestenliste. Mit seiner „Creative Alpine Kitchen“ darf sich das Haus neben der Auszeichnung als „Hotel des Jahres 2018“ erneut über drei Hauben (18 Punkte) freuen.
Weitere Infos: https://www.stantonamarlberg.com/de