Wie allgemein bekannt ist, ist das Glücksverständnis der Menschen sehr individuell. Auf die Frage, was Personen glücklich macht, gibt es vielschichtige Antworten. Für manche bedeutet Glück, den Duft des frisch gebackenen Brotes wahrzunehmen, der die Kindheitserinnerungen wachruft; für andere ist Glück, lange in die Augen eines Kindes schauen zu können; Glück ist auch mit einem altem Freund zusammen zu sein oder träumen zu können; der Genuss von Lieblingsspeisen kann ebenfalls mit intensivem Glück erfüllen; Glück ist genauso das Empfinden romantischer Gefühle; einige Menschen sind nur dann glücklich, wenn sie jemandem helfen können. Musiker zum Beispiel sind glücklich beim Musizieren. Andere Menschen wiederum sind glücklich, wenn sie malen. Einige sind glücklich, wenn sie regelmäßig die freie Natur genießen können. Viele Frauen sind glücklich, wenn sie sich neue Schuhe gekauft haben. Für reisefreudige Menschen bedeutet Glück, fremde Gegenden erkunden zu können. Glück ist auch vollkommene Gesundheit. Viele Menschen sind sehr glücklich, wenn sie im Urlaub mit der Familie entspannen können. Einem Sportler beschert das regelmäßige körperliche Training ebenfalls viele Glücksgefühle.
Wenn unsere Wünsche in Erfüllung gehen, sind wir gleichermaßen glücklich. Wenn wir Gegenstände neu erwerben, die wir schon lange haben wollten, sind wir meistens ebenso glücklich. Ein Verkäufer ist über alle Maßen glücklich, wenn er ein gutes Geschäft abgewickelt hat. Der eine ist glücklich, wenn er ein bisschen Zeit für sich selbst hat, der andere ist erst glücklich, wenn er viel Geld auf seinem Konto hat und dem Dritten scheint es so zu ergehen, als gäb’s für ihn gar kein Glück…
Tatsächlich gibt es unter uns auch Menschen, die tendenziell eher einen unglücklichen Eindruck vermitteln. Sind diese Personen tatsächlich nur unglücklich? Albert Schweitzer sagte einst, dass “viele Menschen wissen, dass sie unglücklich sind. Aber noch mehr Menschen wissen nicht, dass sie glücklich sind.” Ich erkläre diesen Umstand so, dass den weniger Glücklichen unter uns der “rechte” Blickwinkel auf die positiven Seiten ihres eigenen Lebens – aus welchen Gründen auch immer – abhanden gekommen ist. Schon Johannes Trojan stellte fest, dass “Soviel gibt’s, was beglücken kann und Freude lässt entstehen. Es kommt auf Herz und Augen an, dass Sie, was Glück ist, sehen.”
„Es ist nicht schwer, Menschen zu finden, die mit 60 Jahren zehnmal so reich sind, als sie es mit 20 waren. Aber nicht einer von ihnen behauptet, er sei zehnmal so glücklich.“ von George Bernard Shaw
Eine weitere spannende Frage ist, ob man dauerhaftes Glück erreichen kann? Der Nobelpreisträger für Literatur Paul Heyse war der Meinung “Nur eins beglückt zu jeder Frist: Schaffen, wozu man geschaffen ist.” Dies kann ich auf jeden Fall so bestätigen. Wenn man täglich Dinge verrichtet, zu denen man sich berufen fühlt, erlebt man regelrecht intensive Glücksmomente.
„Das Geheimnis des Glücks liegt nicht im Besitz, sondern im Geben. Wer andere glücklich macht, wird glücklich.“ von André Gide
Liebe Leser, was denken Sie? Wie stark hängt das oben beschriebene menschliche Glück von der vorhandenen Geldmenge ab? Haben Sie auch schon mal Lotto gespielt, in der Hoffnung, eine größere Summe gewinnen zu können, um sich endlich all die sehnlichsten Wünsche erfüllen zu können?
Die Wissenschaft jedenfalls zweifelt daran, dass unsere Lebenszufriedenheit nur vom Wohlstand abhängig ist. Im Falle des Lottogewinns sieht die Situation etwa zwei Jahre nach dem Gewinn so aus: der Gewinner/die Gewinnerin stehen gefühlsmäßig wieder da, wo sie vorher waren. Vielleicht hängt dieses Ergebnis damit zusammen, dass man nicht mehr gezwungen ist, sich etwas selbst erarbeiten zu müssen, um daraus Lebensfreude schöpfen zu können?
Auch haben wissenschaftliche Untersuchungen zum Zusammenwirken von Geld und Glück herausgefunden, dass es bei Menschen einen genetisch festgelegten Normalpegel für Glück gibt. Er erklärt beispielsweise, warum Personen mit gleich hohem Gehalt ungleich zufrieden sind.
Wie sieht denn die Beziehung zwischen Geld und unserem Glück genau aus? Sicher ist, dass das Geld nicht immer glücklich macht. Dennoch steigt mit einem höheren Gehalt unsere Lebenszufriedenheit. Nur ist es nicht das Geld allein, das uns glücklich macht, sondern solche Dinge, die damit direkt oder indirekt zusammenhängen, wie Gesundheit, Zeit mit Freunden verbringen, ehrenamtliche Tätigkeiten in vielen Fällen auch die Möglichkeit der Bildungserweiterung.
Und was verbinden Sie persönlich mit dem Begriff „Glück“?
Herzliche Grüße
Natalie Wintermantel
www.schander-coaching.de
ganz sicher hängt das Glück nicht vom Reichtum ab – sehr schön formuliert liebe Natalie – genügend Einkünfte machen zwar in gewisser Weise unabhängiger und lockerer, das ist sicher. Aber es kommen damit auch neue Verpflichtungen auf uns zu bzw. jene, die man vorgibt zu haben. Wirklich frei machen wir uns nur selbst – es ist eine Kunst, die den Pfad zum Glück weist….
in diesem Sinne gehen wir 2015 mit noch mehr Bewußtsein an die Dinge…. blw
Danke Brigitte <3