Estepona ist ein Hotspot für Sonnenanbeter und Liebhaber andalusischer Kultur. Im Sommer tummeln sich über 200.000 Menschen in der Stadt – dreimal mehr als außerhalb der Saison.
Das Kempinski Hotel Bahía gut vier Kilometer nördlich der Stadt ist die feinste Herberge am Platz. Im andalusischen Baustil gehalten‚ fügt sich das Hotel malerisch in die subtropische Gartenanlage von rund 45.000 Quadratmetern. Bei klarem Wetter schweift der Blick über den Felsen von Gibraltar bis hinüber nach Marokko.
Drei Pools mit Wasserfällen und die direkte Strandlage locken die Gäste des Hauses mit seinen 128 Zimmern und 17 Suiten samt großzügigen Terrassen und imposantem Meerblick. Wahrlich aus dem Vollen schöpfen können die betuchten Bewohner der 680 Quadratmeter großen Imperial Suite mit ihren drei Schlafzimmern, Wohn- und Esszimmern.
Schon das Boutique-Restaurant ‚La Cocina de mi Abuela’ (dt. Die Küche meiner Oma) ist einen Besuch wert. Man speist wie zu Großmutters Zeiten traditionell spanisch – in familiärer Runde an einem großen Tisch. Die Küchenchefs Álvaro, Larry und Giuseppe kreieren raffinierte Tapas aus einem Bestand von mehr als 100 Rezepten aus den unterschiedlichsten spanischen Regionen.
Das sympathische Serviceteam bringt daher nicht nur andalusische Tapas, sondern auch Gaumenkitzler aus anderen Provinzen Spaniens wie Asturien, Galicien oder von den Kanarischen Inseln an den Tisch – allesamt Gerichte, die das kreative Küchentriumvirat schon im Kindesalter inspiriert haben. Die köstliche Fischsuppe im Steinguttopf etwa, unter anderem mit Garnelen und Seeteufel.
Alles ist harmonisch und wohlproportioniert in Omas Küche – wie auch die Pil-Pil-Steingarnelen aus Sanlúcar oder die hausgemachten Kroketten vom Geflügeleintopf der Großmutter. Ein gelungenes Schmankerl ist auch das Seeteufel-Carpaccio, zubereitet wie Ceviche, mit roter Zwiebel, Koriander, Cherrytomaten und Zitrusfrüchten.
Herausragend ist der 45 Minuten lang gekochte Oktopus aus den Gewässern vor Estepona mit außerordentlich cremigem Kartoffelbrei (die Hälfte besteht aus Butter) und Olivenöl. Kein Wunder, dass dieses Gericht zum Signature Dish des Kempinski Bahía erhoben wurde.
Sommelière Ana konzentriert sich auf spanische Rebsäfte, 450 unterschiedliche Sorten lagern im Keller. Mit feinem Gespür serviert sie die passenden Weine aus Navarra, Granada, Rioja und Málaga. Ein Geheimtipp ist der „Xixarito“, ein trockener Manzanilla aus den Bodegas Baron.
Den Hotelwein „Orgulloso“ mit seinen eleganten Geschmacksnoten aus Syrah und Merlot vinifiziert das nahe Ronda gelegene Bio-Weingut von Joaquín Fernandez. Namensgeber ist die vom lokalen Künstler Pedrín gestaltete Bullen-Statue „Orgulloso“ in der Hotellobby, die gleichzeitig das Maskottchen des Hauses ist. Zum kastilischen Cochinillo-Spanferkel wiederum reicht Ana einen Monastrell von Juan Gill aus Jumilla: karmesinrot, dicht und harmonisch am Gaumen.
Das Kempinski Hotel Bahía ist das einzige Hotel an der Costa del Sol mit eigenen Bio-Garten. Gemüse und Kräuter aus der 3000 Quadratmeter großen, fast am Strand gelegenen Grünanlage begleiten auch die Gerichte des Alimanar Wine & Steak House. Neben dem Lendenfilet vom Wagyu-Rind zählt das ‘Ventresca‘ getaufte Gericht zu den kulinarischen Glanzlichtern: Bauchfleisch vom in der Bucht von Cádiz gefangenen Thunfisch, paniert mit japanischem Brot und auf dem Grill gegart, serviert mit geminzter Wassermelone, Nüssen, gedünsteten Pflaumen und einem Basilikum-Pil-Pil.
Zum Abschluss darf man sich das Kempinski-Dessert des Jahres nicht entgehen lassen: Bizco-Choco heißt es und ist ein Mix aus einem intensiven Schokoladen-Browny mit exquisiter Mandeleiscreme und Himbeerkonzentrat.
Golf-Freunde haben die Wahl zwischen 20 Parcours, darunter der weithin bekannte Valderrama Club. Die richtigen Ratschläge gibt Golf-Concierge Nestor. Abseits der Greens gibt es auch im Hinterland von Estepona viel zu entdecken. Gut 20 Kilometer entfernt in den Ausläufern der Serrania de Ronda liegt auf 435 Metern Casares. Das 6000 Einwohner-Örtchen ist eines der berühmten ‚Weißen Dörfer’ in Andalusien. Der Legende nach geht der Name auf Julius Caesar zurück, der 61 vor Christus eine Hautkrankheit in den nahegelegenen Schwefelbädern kurieren ließ.
Schon nach zwanzig Autominuten gen Süden erreicht man Gibraltar, selbst eine Stippvisite im marokkanischen Tanger ist per Tagestrip machbar. Ebenfalls 20 Minuten – in Richtung Norden – entfernt liegt Puerto Banus, den andalusischen Gegenentwurf zu St. Tropez.
Die kurzen Entfernungen lassen nach der Rückkehr ins Hotel Bahía genügend Zeit für Wellness. Die Signature-Massage startet einem Aromatherapie-Öl, um je nach Gusto die Sinne zu beruhigen oder zu stimulieren. Ausgewählte Techniken aus der ganzen Welt lindern Beschwerden und vitalisieren den gestressten Körper. Basaltsteine lösen Spannungen und lockern verhärtete Muskeln. Die Behandlung umfasst auch eine Kopfmassage und Shiatsu-Gesichtsmassage, die die Haut verjüngt und Kopfschmerzen mildert. Wer kein Wehwechen hat, genießt die Streicheleinheiten genauso – und vergisst für 50 oder 80 Minuten den Alltag.
Fotos: Christian Euler, Kempinski Hotel Bahia