Geheimrat Goethe musste es wissen. Als er nach Italien reiste, legte der Dichterfürst in 1790 einen Stopp in Tirol ein. Im Hotel Post Lermoos sollte sein Nachtlager sein – mitten im Dorfkern gelegen, auf fast genau 1000 Höhenmetern und mit freiem Blick auf die Zuspitze.
Die Geschichte des Hauses reicht zurück bis ins Jahr 1560. Seit 1986 kümmern sich Angelika und Franz Dengg um das heutige Viersterne-Superior-Hotels, das 2006 bis auf wenige historische Mauern abgetragen und komplett neu aufgebaut wurde. „Logenplatz mit Zugspitzblick“, nennen die Eigentümer Angelika und Franz Dengg ihr Hotel mit gutem Grund.
Sämtliche Materialien in den 60 zwischen 45 und 127 qm großen Suiten im klassisch- alpenländischen Stil sind geprägt von Tiroler Handwerkskunst und Verbundenheit zur Region. Italienischer Sandstein und Travertin finden sich ebenso wie Marmor, Lehmputz oder Möbel von Baxter, Sedda und den Wiener Werkstätten.
Es geht familiär zu im Hotel Post, hier bedient der Chef noch selbst. Mit charmanter Herzlichkeit nimmt sich Hoteldirektor Markus Saletz seiner Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen an und nimmt schon mal deren Hand, wenn er ihnen zur Seite steht. „Natürliche Freundlichkeit ist die Devise des Hotels“, bringt es der stets gut gelaunte Saletz auf den Punkt.
Dem Diplom-Sommelier, der einst Zuerst Pilot oder Polizist werden wollte, ist vor allem der Wein ans Herz gewachsen. Mehr als 800 Positionen umfasst sein mehr als 50 Seiten umfassendes Weinbuch, in dem sich unter den Weißweinen vor allem österreichische Tropfen finden. Auf der Suche nach Rotweinen stechen vor allem Italien und Frankreich hervor. Gäste mit dem nötigen Kleingeld können sich einen 2011er Massetto Tenuta dell’Ornellaia servieren lassen, der mit 682 Euro pro Flasche nur gut ein Fünftel über den Preisen im gut sortierten Weinhandel liegt. Überhaupt sind die Rebsäfte fair gepreist.
Mit Blick auf die Kulinarik stehen im Hotel Post vor allem regionale Produkte im Mittelpunkt. Milch, Eier, Käsespezialitäten, Hühner, Rind– und Schweinefleisch stammen direkt aus der hauseigenen Landwirtschaft oder werden von heimischen Bauern aus der Region zugekauft. Die Kälber werden nur mit Heu gefüttert und laben sich auf nicht gedüngten Wiesen, während die Hühner fast ausschließlich Mais bekommen. Die Forellen liefert die Fischerei Ernst vom nahegelegenen Plansee.
Das tägliche Sechsgang-Wahlmenü mit Salat- und Käsebüffet wird einmal pro Woche um ein Dessertbuffet und ein Alpine-Luxury-Dinner ergänzt. Auf Wunsch gibt es Diätküche und glutenfreie Speisen. Hotelgäste müssen auch am Nachmittag nicht darben. Suppen, kleine Speisen, Salate und frische Früchte vom Buffet lassen den – nach dem umfangreichen Frühstücksbüffet allenfalls noch kleinen – Hunger vergessen. Ab 15 Uhr locken Kuchen, Torten, Strudel und Waffeln aus der Hotelpatisserie, bisweilen ergänzt durch Kaiserschmarrn aus der Riesenpfanne.
Wer angesichts dieser üppigen Rundumverpflegung eine gute Figur machen will, begibt sich eine Ebene tiefer, wo es in der 2000 Quadratmeter großen Spa-Landschaft außer an Lärm an nichts fehlt: Neben dem großzügig geschwungenen Innen- und Außenpool mit seinem Panoramablick auf die Zugspitze lassen sich in Fitnessraum, Laconium, Sole-, Kräuter-, Aromadampfbad, Tiroler Schwitzstube oder in der Biosauna Kalorien verbrennen. Für eine Stärkung zwischendurch stehen kostenlos Wasser, Säfte, Kaffee, Tee, Orangenschnitze, Karotten- und Gurkenstreifen mit verschiedenen Dips, getrocknete Aprikosen und kleine Kuchenstücke bereit.
Auch die Wellness-Oase ist – wie das gesamte Hotel – geprägt von authentischer Gastfreundschaft und zurückhaltendem Luxus. Anwendungen rund um den Wein, etwa Chardonnay- und Sauvignon-Gesichtsbehandlungen, Honig-Wein-Körperpackungen, Traubenwickel oder Traubenkernpeelings sind das Pendant zu den von Sommelier Saletz im Restaurant angebotenen Rebsäften. Die Zugspitz-Ganzkörpermassage mit Produkten der Berge wie Arnika, Johanniskraut oder Murmeltieröl entspannen und regenerieren die Muskulatur. Durchblutungsfördernd und belebend wirkt hingegen das Tiroler Kräuterbad mit Extrakten aus naturbelassenen, wild wachsenden Bergkräutern. Romantiker genießen bei der vierhändigen ayurvedischen Abhyanga-Ganzkörpermassage – am besten in der privaten Spa-Suite, bei der viel warmes Öl auf den Körper aufgetragen und mit sanft streichenden Bewegungen einmassiert wird.
Draußen vor der Tür kommen Lermoos-Besucher zu jeder Jahreszeit auf ihre Kosten. 110 Kilometer Langlaufloipen, zum Teil beschneit und 60 Kilometer geräumte Winterwanderwege führen direkt am Haus vorbei, der Hochmoos-Express auf den Grubigstein startet nur wenige Meter entfernt und auch die Skischule und der Skiverleih sind ganz in der Nähe. In der Zugspitzenarena mit Garmisch-Partenkirchen locken in neun Skigebieten 86 Liftanlagen und mehr als 200 Pistenkilometer die Fans des weißen Sports. Fertiggestellt wurde die Tiroler Zugspitzbahn von Hoteleigentümer Franz Dengg im Jahr 1991.
Die Besitzerfamilie Dengg hat aber auch an ihre Sommergäste gedacht. Im Tal liegt der 9-Loch-Golfplatz “Tiroler Zugspitz Golf”. Wegen seiner Lage in einem Moorgebiet und einiger damit verbundenen Naturschutzauflagen ließ er sich nicht so anspruchsvoll gestalten wie von der Familie gewünscht. Dafür macht der einmalige Blick auf die Zugspitze und das Wettersteinmassiv die Abschläge und das Putten zum außergewöhnlichen Erlebnis.
Über 300 Kilometer Wander- und Tourenwege mit zahllosen bewirtschafteten Almen vermitteln authentisches Alpen-Feeling. Ob anstrengende Bergtouren, Wasserfallklettern oder leichte Spaziergänge: Die Zugspitz-Arena ist ebenso ein Eldorado für Kletterer wie Genusssportler. Im Rahmen des wöchentlichen Sport- und Wanderprogrammes bietet das Hotel Post von Juni bis Oktober täglich geführte Wanderungen mit geprüften Guides an.
Ganz nebenbei zählt die Region zu den besten Mountainbike-Regionen in Österreich. Über Hundert Bike-Routen auf rund 4000 Streckenkilometern führen gut gefedert in den Abgrund. Die Tiroler Zugspitz-Area wurde nicht ohne Grund zum wiederholten Mal zu Österreichs bester Mountainbike-Region gekürt.
Die Big Five der Alpen – Hirsch, Reh, Gams, Adler und Murmeltier – lassen sich sogar im hoteleigenen Wald beobachten. Wer ob des reichhaltigen Angebots nicht die Flinte ins Korn wirft, begibt sich im ebenfalls hauseigenen, 3.100 Hektar großen Revier auf die Pirsch. Zu den Highlights zählt die Ganghofer-Jagd mit einem Berufsjäger. Fuchs, Steinmarder, Iltis, Waschbär, Marderhund und Schwarzwild dürfen während des ganzen Jahres ins Visier genommen werden.
Nervenkitzel und Fernblick zugleich bietet „highline179“, die nach eigenen Angaben längste Hängebrücke der Welt im zwanzig Autominuten entfernten Reutte. Das rund zwei Millionen Euro teure Bauwerk verbindet die Ruine Ehrenberg und das Fort Claudia. Die namensgebende Fernpassstraße B 179 läuft knapp 115 Meter unter der Brücke hindurch. Das Guinnessbuch der Rekorde führt die 406 Meter lange Himmelsleiter bereits als „längste Fußgängerhängebrücke im Tibet Style“. Ein ausgeklügeltes Ticketsystem macht möglich, dass sich höchstens 500 Personen gleichzeitig auf der 1,2 Meter schmalen Fußgängerhängebrücke aufhalten.