Am Fuße der Allgäuer Voralpen gelegen, bietet das Schroth-Heilbad Oberstaufen im Winter weit mehr als nur Kur und schöne Hotels. Wer die kalte Jahreszeit liebt, findet hier schönes Rundumpaket aus Pisten, Loipen und Wanderwegen – vorausgesetzt es ist ausreichend Schnee vorhanden.
Gemütlich und entspannt – so lassen sich die vier Skigebiete rund um Oberstaufen im Allgäu wohl am besten beschreiben. Die beiden Skigebiete Hündle und Thalkirchdorf sind mit Liften verbunden und bieten vor allem Genuss-Skifahrern aller Altersstufen Pistenspaß. Die Imbergbahn mit Ski-Arena in Steibis ist vor allem für Familien mit kleinen Kindern interessant, auch wenn die Gondeln bereits auf gut 1.200 Metern die Türen öffnen. Im Skikinderland auf dem sonnigen Hochplateau lernen die Kleinen die ersten Schwünge, während die Großen die Pisten auf den weiten und baumfreien Hängen genießen. Eher flach und damit bestens geeignet für Anfänger und Wiedereinsteiger sind die Skilifte Sinswang auf dem breiten Sonnenhang. Zauberteppich, Schlepplift und der vor allem bei Kindern beliebte „Raketenlift“ bringen die Skifahrer hinauf, mit den Skilehrern geht es dann Kurve für Kurve wieder hinunter. Im Kinderland vergnügen sich die Kleinen auf der Wellen- und Bobbahn, im Tipi und an verschiedenen didaktischen Stationen. Anspruchsvoll ist hingegen das Skigebiet am Oberstaufener Hausberg, dem Hochgrat. Hier sind die Abfahrten nur als Skirouten ausgeschildert und nicht beschneibar, sodass sich der Hochgrat zum Lieblingsziel für Skitourengeher und Freerider entwickelt hat. Gondelfahrer, Schneeschuh- und Winterwanderer genießen den grandiosen Rundumblick von der Bergstation – an klaren Tagen kann man sogar den rund 30 Kilometer entfernten Bodensee erkennen und den knapp 100 Kilometer entfernten Säntis in der Schweiz. Mit seinen 1.834 Metern ist der Hochgrat der höchste Berg der Nagelfluhkette. Doch die beste Infrastruktur ist nicht viel wert, fehlt es wie zum Jahreswechsel 21/22 an Schnee. Während das Skigebiet Hündle angesichts der tieferen Lage relativ schnell die weiße Flagge hisst, werden am Steibis die überschaubaren 18 Pistenkilometer noch präpariert, solange sich die letzten Schneereste zusammenschieben lassen – mit der Konsequenz, dass Parkplätze und Skigebiet schon früh am Vormittag völlig überfüllt sind. Wer dann nicht auf die höher gelegenen Skigebiete wie zum Nebelhorn oder Füllhorn in Oberstdorf ausweichen möchte, dem stehen in Oberstaufen jedoch zahlreiche Alternativen zur Verfügung.
Für Langläufer und Skater gibt es in Oberstaufen insgesamt zwölf verschiedene Loipen für jeden Anspruch. Von den Loipen auf den weiten Feldern am Fuße der Nagelfluhkette hat man einen wunderschönen Blick auf die Allgäuer Berggipfel. Zum Beispiel von der Kalzhofer Loipe. Sie ist mit nur zweieinhalb Kilometern eine der kürzeren. Trotzdem hat sie kleinere Anstiege, Abfahrten und Kurven, ideal für die Langlaufkurse, die hier angeboten werden. Abends wird das Flutlicht eingeschaltet – bis 20.30 Uhr können dann alle noch ein paar Runden drehen. Sportler mit Ausdauer nutzen derweil die Superloipe, die ganze 50 Kilometer vom Alpsee bei Immenstadt bis zum Waldsee bei Lindenberg führt. Oberstaufen liegt ungefähr in der Mitte der Strecke, sodass man diese extrem lange Loipe in beide Richtungen befahren kann und dabei trotzdem für Hin- und Rückweg rund 50 Kilometer absolviert.
Sowohl bei Schneefall als auch bei Sonnenschein ist eine Winterwanderung ein besonders schönes Erlebnis – geballtes Weiß oder glitzernde Landschaften ziehen jeden in den Bann. Insgesamt 60 Kilometer geräumte und 30 Kilometer gewalzte Wege erstrecken sich rund um Oberstaufen. Die Kapfwald-Runde wurde sogar als erster Winter-Premiumwanderweg im Allgäu ausgezeichnet. Der Rundweg führt in knapp zwei Stunden von Sinswang durch den verschneiten Kapfwald. Weg von den Skifahrern, hinauf auf die sonnige Allgäuer Hochebene am Imberg – der Rundwanderweg am Imberg bietet wunderschöne Panoramaaussichten und ist etwa sieben Kilometer lang. Gleich fünf bewirtschaftete Alphütten liegen an der Strecke, da ist eine gemütliche Einkehr quasi Pflicht.
Rodelspaß für die ganze Familie gibt es am Imberg, samstags ist die Rodelbahn sogar bis in die späten Abendstunden beleuchtet. An der Strecke liegt das Imberghaus, wo man sich zur Stärkung typische Allgäuer Kässpatzen schmecken lassen sollte. Am speziellen Lift können sich Rodler auf dem Schlitten sitzend 300 Meter hinauf bis zur Bergstation ziehen lassen kann. Eine eher anspruchsvolle Rodelstrecke befindet sich am Hochgrat – fünf Kilometer geht es von der Bergstation auf 1.708 Metern hinunter zur Talstation auf 856 Metern. Ruhiger und entspannter ist eine Pferdeschlittenfahrt durch die weiße Winterlandschaft oder eine Runde Eislaufen oder Eisstockschießen im Staufenpark in Oberstaufen.
Sellawie Tipp: Gäste, die in einem der rund 300 „Oberstaufen PLUS“-Betrieben übernachten, genießen die Vorteile der praktischen Gästekarte. Wer die Oberstaufen Plus-Karte besitzt, kann täglich ohne Skipass Ski fahren, zum Winterwandern oder Sonnenbaden gratis die Bergbahnen nutzen oder im Erlebnisbad Aquaria entspannen. Außerdem können die Karteninhaber kostenfrei mit dem Gästebus fahren, den Eisplatz im Staufenpark und die öffentlichen Parkplätze nutzen – aber Vorsicht vor bösen Überraschungen: Pro Tag ist mit der Karte nur die kostenlose Nutzung einer Einrichtung möglich. Wer morgens noch im Aquaria seine Bahnen zieht, steht mittags vor den verschlossenen Drehkreuzen der Bergbahnen.