Ein sonniger Novembertag in Athen, das Quecksilber zeigt 23 Grad. Gleich werden wir abgeholt und zum Syntagma Platz gebracht, wo sich mit dem Hotel Grande Bretagne das feinste Hotel Athens befindet. Glamourös und prachtvoll, ist es das richtige Refugium für Städter und Kosmopoliten. Schon beim Betreben der großzügigen Lobby begeistert das mondäne Grandhotel mit elegantem Ambiente, viel Kunst, edlen Gemälden und schweren Teppichen.
Das Haus zelebriert Stil und setzt Maßstäbein puncto Luxus und Exklusivität. Nur einen Steinwurf von den Attraktionen Athens entfernt bietet es zudem den spektakulären Ausblick auf die nachts beleuchtete Akropolis. Das Grande Bretagne wurde im Jahr 1842 eröffnet und war im 19. Jahrhundert eine wichtige Durchreisestation für Geschäftsleute und Kolonialbeamte auf dem Weg in den Orient und nach Fernost.
Auch die Kennedys, Sophia Loren, Coppola, Ingrid Bergmann, Sean Connery, David Bowie, die Rolling Stones und Giorgio Armani waren hier. Es hat zwei Monarchien, elf Staatsstreiche, vier Diktaturen und zwei Weltkriege überlebt, in Krisenzeiten war es ein Zufluchtsort für Staatleute und Großfürsten aus aller Herren Länder. Keine Frage, dies ist kein gewöhnliches Hotel.
Das Grande Bretagne gehört zur “The Luxury Collection” der Starwood Hotels & Resorts. In den 1950er Jahren fanden große bauliche Veränderungen statt, das Hotel wurde saniert und mit stärkeren Mauern wieder aufgebaut. Seinen alten Charme hat es aber behalten, auch die palastartige Erscheinung ist gleich geblieben. Passend zur Geschichte befindet es sich direkt gegenüber dem griechischen Parlamentsgebäude.
Die 290 Zimmer und 31 Suiten des First Class Refugiums sind nicht nur äußerst stilvoll, sondern auch aussergewöhnlich großzügig. Bodentiefe Glasfronten und Balkons eröffnen einen spektakulären Blikck auf die griechische Metropole und die Akropolis. Von meinem Zimmer 328 hatte ich einen fantastischen Ausblick auf den Syntagma-Platz. Edle Hölzer, die besondere Qualität der Matratzen, viel Seide, schwere Vorhänge, und Marmor im Bad veredeln die Residenzen und überzeugen auch weitgereiste Hotelexperten.
Die gelungene Melange aus Gemälden, feinen Antiquitäten und ausgesuchten Materialien machen Spaß. Die teuerste Suite des Hotels ist die 400 Quadratmeter große Royal Suite, die über einen eigenen Weinkeller und mit 12.000 Euro pro Nacht zu Buche schlägt. Im Bad gibt es Aqua di Parma Produkte. Vielleicht war das eigene Hamam der Grund, warum kurz zuvor der türkische Präsident Erdogan hier nächtigte.
Nach einem aufregenden Tag in den Küchen und Museen Athens ist das Spa ein Ort der Ruhe und Gelassenheit. Thermalsuite mit Laconium, Sauna und Dampfbad, balinesische und Ouzo-Öl-Massagen sowie Trainingseinheiten im Fitnessraum lassen keine Wünsche offen.
Am Morgen geht es zum Frühstück ganz nach oben ins Roof Garden Restaurant. Die Auswahl ist reichhaltig mit vielen lokalen Leckereien wie griechischem Joghurt, Oliven, Honig, Pita. Alles fantastisch, ebenso der beeindruckende Blick auf die Akropolis. Der Service entspricht dem eines traditionellen Grandhotels, das Personal ist zuvorkommend und liest uns jeden Wunsch von den Lippen ab.
Kulinarische Erlebnisse auf höchstem Niveau bietet das Restaurant Tudor Hall direkt nebenan im gleichen Gebäude, ein Fine Dining-Hotelrestaurant mit regionaler mediteraner Küche, leicht und genussvoll. Es gibt Seabass-Carpachio und Rinderfilet – alles vorzüglich. Beim Essen versucht man im Tudor Hall regionale Küche mit der internationalen Sterneküche zu vereinen. Das kann schief gehen, weil Haute Cuisine in Verbindung mit traditioneller Küche oftmals kein harmonisches Resultat ergibt. Hier kann die Küche jedoch in kulinarischer Hinsicht vollendens überzeugen.
Dazu einen schönen weissen Assyrtiko Weisswein von der Insel Santorini. Ein perfektes Couple. Da wir uns in einem Restaurant auf Sterne-Niveau befinden, bleibt jedoch anzumerken, dass es etwas Optimierungs- und Schulungsbedarf bei den Sommeliers gibt.
Etwas ungewöhnlich fand ich allenfalls, dass man uns das Gepäck nach der Ankunft nicht abnahm, sondern wir es selbst nach oben tragen mussten. Dies soll aber keine Beschwerde sein, sondern lediglich eine Anmerkung. Ich war glücklich und sollte es die ganzen drei Tage als Gast des Zimmer 328 bleiben. Und ich habe es genossen.
Fazit: Das Hotel ist zauberhaft und wirklich zu empfehlen. Auf zum Airport. Yassou, Greece.
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