Der deutsche Ableger des Guide Michelin feiert in diesem Jahr seinen fünfzigsten Geburtstag. Der mit Abstand wichtigste Restaurantführer hat in dieser Zeit so manche Küchenkarriere befördert – und auch beendet. Mit 66 Sternen fing es an, heute listet die 1322 Seiten starke Gourmet-Bibel 391 Sterne in 289 Restaurants – und wartet zum Jubiläum mit neuen Vergabekriterien auf:
* Ein Stern steht für eine Küche voller Finesse, die einen Stopp wert ist. Das Niveau ist gleichbleibend hoch, bei ausgesuchter Produktqualität.
** Zwei Sterne sind einen Umweg wert. Hier lockt erstklassige Produktqualität, außergewöhnlich in Szene gesetzt von einem hochbegabten Küchenchef.
*** Drei Sterne sind eine eigene Reise wert. Hier ist Kochen Kunst, herausragende Produkte werden perfekt zubereitet – mit dem Zeug zum Klassiker.
In der Elite-Liga gab es in diesem Jahr zwei Änderungen. Juan Amador, der sieben Jahre lang zur Riege der deutschen Drei-Sterne-Köche gehörte, schloss sein gleichnamiges Mannheimer Restaurant und zog nach Wien. Dort wollte er ein neues Lokal eröffnen, gab den Plan aber zunächst auf. Kevin Fehling, Deutschlands jüngster Drei-Sterne-Koch, beendete zwar seine Arbeit im „La Belle Epoque“ in Travemünde, konnte seine Sterne in seinem neuen Restaurant „La Table“ in der Hamburger Hafencity aber auf Anhieb halten.
Damit gibt es hierzulande nur noch zehn Drei-Sterne-Häuser, womit Deutschland seinen Platz als europäisches Land mit den meisten Top-Adressen nach Frankreich behauptet.
Auch abseits der Champions League heimischer Kochkunst gibt es viel Außergewöhnliches zu Essen. Wie die Michelin-Tester das Jahr für Jahr wachsende Pensum bewältigen, behält der Verlag allerdings für sich. Verraten wird nur so viel: Die Inspektoren bekommen internationale Unterstützung und helfen im Gegenzug jenseits der deutschen Grenzen aus.
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